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Der englische MG Club ICENI MGOC veranstaltet einmal im Jahr die Boadicea Run Rallye. Bei dieser Rallye geht es nicht um Schnelligkeit, sondern vielmehr darum, die Landschaft in Suffolk zu genießen. Neben der vielen MG sind auch viele TVR, Jaguar und auch Porsche Fahrzeuge vertreten.
Anlass genug für mich, der Einladung meines Englischen Kollegen zu folgen und mit meinem Porsche 911 an dieser Rundfahrt teilzunehmen.

Boadicea Galerie

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Die Fahrt nach England

Also machte ich mich am Freitag, den 14. Mai 2004 auf den Weg Richtung England. Nach einer langen Fahrt durch Luxemburg, Belgien und Frankreich erreichte ich am Freitag Abend die Britische Insel. An den Linksverkehr gewöhnt man sich recht schnell. Erstaunlich ist, dass in England die Geschwindigkeitsbegrenzung von 70 Meilen (112 km/h) von keinem eingehalten wird. Nahezu jeder fährt mit ca. 130 bis 140 km/h auf den englischen Autobahnen.
Am Samstag erreichte ich dann das eigentliche Ziel: Freckenham in Suffolk. Das liegt Nord-östlich von London bei Newmarket. Den Samstag verwendeten wir für eine intensive Wagenpflege - ich habe gar nicht gewusst, dass ich so einen schönen 993 besitze.

Boadicea Rallye

Sonntag war dann der Tag der Boadicea Rallye. Pünktlich um 09:00 kam auch mein Navigator (ebenfalls ein Kollege von mir) und wir machten uns auf den Weg zur Veranstaltung. Natürlich haben wir uns schon auf der Anfahrt richtig gut verfahren.
Auf dem Startplatz waren dann auch schon einige hundert Fahrzeuge versammelt. Da waren alte Austin Heyleys TVR's, MG's Jaguar, etc. Unter anderem war auch noch ein 993 Turbo, der an der Ausfahrt teilnahm.
Die Veranstaltung war so organisiert, dass es verschiedene Routen zu den Zwischenzielen gab. Man konnte sich also nicht auf andere Fahrzeuge, die vor einem fuhren verlassen, denn wer weiß, ob die nicht eine total andere Route hatten.
Der ausgeteilte Routenplan war natürlich in englischen Meilen - da hatten wir unser erstes Problem, denn mein Tacho zeigt nun einmal nur Kilometer an. Also war es der Job meines englischen Navigators, jede Streckenangabe von Meilen direkt in Kilometer (1 englische Meile sind genau 1,609km) umzurechnen. Es dauerte keine zwei Minuten, bis wir uns zum ersten Mal verfahren hatten.

Alle Teilnehmer hatten Ihre Fahrzeuge mit einem entsprechenden Logo verziert, so dass man auf der Strasse sofort erkennen konnte, wer zur Rally gehörte und wer nicht.
Durch die verschiedenen Strecken kamen einem laufend irgend welche Teilnehmer entgegen oder fuhren vor einem her. Für den Navigator war das richtig stressig, denn die Streckenangaben waren rein auf die Entfernungen ausgelegt. Hatte man sich an einer Stelle verfahren, so passte plötzlich die nächste Abzweigung nicht mehr.
Mein Navigator wollte zudem, dass ich ab und an mal zeigte, wie so ein Porsche beschleunigt: "Do the Warp" war sein Kommando - und schon hatten wir wieder eine Abzweigung verpasst.
Der erste Zwischenstopp war an einem alten englischen Dorf (Siedlung) aus dem dritten Jahrhundert. Zu sagen, dass sich innerhalb der letzten paar hundert Jahre in England nichts geändert hat habe ich mir dann verkniffen.
Schnell die Toiletten verwenden, ne Cola rein und weiter ging's.

Der erste Zwischenstopp war an einem alten englischen Dorf (Siedlung) aus dem dritten Jahrhundert. Zu sagen, dass sich innerhalb der letzten paar hundert Jahre in England nichts geändert hat habe ich mir dann verkniffen.
Schnell die Toiletten verwenden, ne Cola rein und weiter ging's.
Der nächste Zwischenstop war bei einem TVR und Rover Händler. Und da standen die TVRs. V8 Motor und ein Sound, da weiß man, warum man in Deutschland keine davon sieht: Da würde der Deutsche TÜV bestimmt nicht mitmachen.
An diesem Zwischenstop bekam dann jeder Teilnehmer seinen Lunch-Pack mit einem typisch englischen Sandwich (extrem trocken), einer Tüte Chips und einen Orangensaft.
Nachdem man "fürstlich" gespeist hatte, ging es dann zum Endspurt in einer der vielen englischen Pubs, wo man sich noch an einer Tombola beteiligen konnte.
Aber man muss schon sagen: Die Engländer können wirklich solche "Rallyes" organisieren. Ich denke, da muss ich im nächsten Jahr wieder hin fahren.

defekte Lichtmaschine

Am Dienstag, den 18. Mai 2004 machte ich mich dann auf gen Süden. Schließlich hatte ich die Fähre für diesen Tag gebucht.
Während der Fahrt Richtung London leuchtete plötzlich die Kontrollleuchte für das ABS auf. Etwas verwundert quittierte ich das und dachte, dass es sich eigentlich nur um eine "kleine" elektronische Störung an meinem 993 handeln könnte.
Aber da lag ich absolut falsch, denn nach und nach leuchteten fast alle Kontrollleuchten auf und das Radio schaltete sich selbständig an und aus. Also zuerst mal Kuno (Kuno macht immer die Servicearbeiten an meinem 993 und arbeitet in Zuffenhausen) angerufen und um Hilfe geweint. Kuno meinte, es könnte sich entweder um einer lose Batterieverbindung, einen defekten Schalter oder um eine defekte Lichtmaschine handeln.
ch sollte einfach mal anhalten und nach den Kabeln an der Batterie schauen. Das anhalten hatte sich allerdings schnell erübrigt, denn genau auf dem Autobahnkreuz M11/M25 ging dann auch noch der Motor aus.

Gott sei Dank bin ich im ADAC und im Besitz der guten ADAC-PLUS Karte.
Nach einem Anruf beim ADAC wurde mir dann Unterstützung durch den AA (den englischen Verkehrsclub) zugesagt.
Also einfach warten, es wird bestimmt ein kompetenter Mann vorbeikommen und das Problem vor Ort lösen (so wäre es wahrscheinlich in Deutschland gewesen).
Nach über einer Stunde stand ich noch immer und weit und breit war keine Hilfe in Sicht. Nach mehrmaligem anrufen von ADAC Deutschland wurde mir dann ein Abschleppwagen innerhalb von 20 Minuten zugesagt. 20 Minuten sind nach englischer Zeitrechnung genau eine Stunde.
Der Fahrer des Abschleppwagens hatte noch weniger Ahnung von Autos als ich - und das will wirklich was heißen !
Er wollte mich um die Ecke zu einer "Garage" fahren. In weiser Vorahnung habe ich allerdings bestanden, dass er mich zum nächsten Porschezentrum (in Hatfield) fährt.

Als wir dort nach ca. 45 Minuten Fahrt ankamen, kümmerten sich die Techniker auch sofort um den Wagen. Allerdings äußerten Sie die Vermutung, dass die Lichtmaschine defekt sein könnte und diese wäre nicht auf Lager. Würde so zwei bis drei Tage dauern.
Nachdem ich dann nochmals meinen "Terminstress" (ich hätte eigentlich am kommenden Tag in Hilversum sein sollen) dargelegt hatte, waren die Techniker so klug, einfach eine Lichtmaschine auf "sale or return" per Express zu bestellen.
Es stellte sich dann auch heraus, dass die Lichtmaschine wirklich den Geist aufgegeben hatte. Verwunderlich war zudem, dass die Batterie Kontrollleuchte nicht Alarm schlug.
Das Porschezentrum organisierte dann ein Hotel um die Ecke für mich und fuhr mich auch direkt zum Hotel. Die Lichtmaschine würde am kommenden morgen direkt eingebaut werden.
Also zuerst mal aller Termine in Holland absagen und dann ein paar lauwarme Biere getrunken - da sieht die Welt schon wieder besser aus.

Am kommenden morgen war die Lichtmaschine wirklich da und ich konnte gegen 12:00 Uhr meine Fahrt in Richtung Heimat antreten.
Dass eine Lichtmaschine für einen Porsche 993 Ihren Preis hat, war mir schon klar, aber dass eine Lichtmaschine in England (inklusive Einbau und VAT) 710 englische Pfund kostet ist schon der Hammer.
Na wenigstens weiß ich nun warum in England so wenige Leute Porsche fahren - bei den Preisen ist das wirklich ein extrem teures Vergnügen.
Na ja, nach einer gemütlichen Bootsfahrt, einem Stau in Lille, einer optischen Ermahnung französischer Polizisten und einspurigen Belgischen Autobahnen bin ich dann um 23:45 Uhr in Esslingen eingelaufen.
Mein Tamagocci schnurrt wieder einwandfrei, ist aber mit Millionen von Fliegen überdeckt
Trotz all dem Ärger mit der Panne denke ich, dass ich im kommenden Jahr mal wieder auf die Insel fahre. Aber ich denke die nächste Fahrt mach ich im 928 GTS, denn der hat auch mal wieder einen Service nötig ;-)